Dom Pérignon

Lesestoff aus dem Weingut rebstoff

von Dr. Wolfgang Gerner

Die Weine aus der Champagne genießen einen ausgezeichneten Ruf im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Sie erzielen hohe Preise und werden auch am königlichen Hofe getrunken, ein einträgliches Geschäft für die Produzenten rund um die Stadt Épernay. Das gilt auch für die Abtei Saint-Pierre d ́Hautevillers, ein Benediktinerkloster, das seit ewigen Zeiten Einnahmen von Pilgern klug in wertvolle Weinberge investiert und so blüht und gedeiht. Bis die unfassbaren Grausamkeiten des 30-jährigen Krieges auch diese Gegend erreichen. Am Ende dieser Auseinandersetzung werden ganze Landstriche verwüstet sein, Gegenden entvölkert, die Menschen verhungert oder an Seuchen gestorben, einfach im Elend untergegangen. Auch die Abtei von Hautevillers leidet unter dem Krieg, die Weinberge verkommen, die wirtschaftlichen Verhältnisse liegen darnieder.

Im Alter von 30 Jahren übernimmt der Benediktiner Pierre Pérignon das Amt des Cellerars in der Abtei Saint-Pierre d ́Hautevillers. 1638 oder Anfang 1639 in dem Dörfchen Sainte-Menehould geboren, war der Sohn aus gutem Hause im Alter von 19 Jahren dem Orden beigetreten, wissbegierig, fleißig und strebsam. In seiner neuen Abtei an den südlichen Hängen der Montagne de Reims wird er die wirtschaftliche Leitung der Gemeinschaft innehaben, eine überaus verantwortungsvolle Position. Haupteinnahmequelle des Klosters ist der Weinbau, kein Wunder das sich der Kellermeister eingehend mit diesem Thema beschäftigt. Er wird über 40 Jahre in diesem Amt wirken und erhält im Laufe der Zeit den Ehrentitel Dominus, für „Herr“ oder „Meister“. 1715 stirbt Dom Pérignon und wird auf dem Friedhof seiner Abtei in Hautvillers begraben, heute ein Wallfahrtsort des Weinfachs.

Der Name Dom Pérignon ist eng mit Champagner verbunden, obwohl er nicht den moussierenden Wein herstellte, wie wir ihn heute kennen. Unbestritten ist jedoch sein Einfluss auf die Weinbereitung: Dom Pérignon entwickelte u.a die die Kunst der Assemblage, also des Verschneidens verschiedener Weine in der Absicht, ihre Stärken zu fördern und ihre Schwächen vergessen zu machen. Ein Schüler Dom Pérignons war übrigens ein Mönch namens Dom Thierry Ruinart, dessen Neffe Nicolas Ruinart später das erste Champagnerhaus in Reims gründen sollte. Dom Pérignon ist heute der Name einer Marke, die zum Champagnerhaus Moët & Chandon gehört.

Unser Brut nature, Jg. 2018, hergestellt nach der Méthode champenoise, ist ausgetrunken. Seit März liegt der 22er auf der Hefe und soll ab Frühjahr 2025 degorgiert werden.



WEINGUT rebstoff

Dr. Wolfgang Gerner
Viergiebelweg 26
70192 Stuttgart

Telefon: 0151.12101831
Mail: dr.w.gerner@t-online.de

Internet: www.rebstoff.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert