Experten-Extrakt Vol. 1: Thomas Curtius MW

Intime Fragen an Weinkenner

von WineSTR-Team

Interessante Aussagen von Weinexperten gibt es oft zu lesen. Zu einem oder anderem, mehr oder weniger wichtigen, Thema rund um den Wein. In unserer neuen Rubrik “Experten-Extrakt – intime Fragen an Weinkenner” wählen wir bewusst einen verschiedenartigen Ansatz. Ungewöhnliche Fragen, die das eine oder andere Detail der gefragten Weinpersönlichkeit hervorlocken sollen. Heute die erste Ausgabe mit Thomas Curtius – MASTER OF WINE. Viel Spaß dabei!

1. Seit wann beschäftigst Du dich mit Wein und was war der Auslöser?

Wein begleitet mich seit mehr als 25 Jahren. Das hat schon zu meiner Zeit als Journalist begonnen. So richtig Klick hat es dann mit einem Weinseminar gemacht, das mir meine damalige Freundin und heutige Frau geschenkt hat.

2. Was macht an Deinem Job besonders viel Freude?

Ich liebe den Austausch mit Menschen. Sich treffen, Spaß haben, reisen, Wissen weitergeben und jeden Tag selbst etwas dazuzulernen – das begeistert mich. Ich begreife das als ein unglaubliches Privileg, dass ich das alles machen kann. Dafür bin ich sehr dankbar.

3. Wein als Speisenbegleitung oder einfach nur genießen?

Beides. Wein zum Essen ist etwas Wunderbares. Wenn sich beides ergänzt, kann das Gesamtergebnis überragend sein. Ein Glas Wein „einfach nur so“ ist aber auch toll. Ein kühler Mosel Kabinett als Sommerdrink auf der Terrasse – da fängt für mich das Paradies schon an.

4. Was ist Dein Lieblingswein?

Den habe ich nicht, denn dazu ist die Weinwelt viel zu vielfältig. Ich wähle meine Weine nach Stimmung und nach Gelegenheit. So wie es auch mit meiner Musik und meinen Büchern mache. Der Weinkeller ist dabei so etwas wie meine Library. Ich lasse mich gerne inspirieren und von meinen Gefühlen bei der Weinauswahl leiten.

5. Was macht für Dich großen Wein aus?

Ein großer Wein muss mich packen. Er muss mich herausfordern und anrühren. Es ist wie bei Musik oder Kunst. Es ist dieses Nicht-Greifbare, die Extradimension, das Fordernde. Große Weine sind für mich übrigens nicht die „Perfekten“, sondern gerade die mit Ecke und die Kanten. Denn gerade das macht ihre Spannung aus. So wie die Mona Lisa ja auch nicht durch Perfektion, sondern durch das Unklare fasziniert.

6. Was war dein schönster Weinmoment?

Das erste Date mit meiner heutigen Frau vor vielen Jahren. Auch wenn ich damals nicht wirklich auf den Wein geachtet habe …

7. Was kann Dich beim Weingenuss stören?

Geringschätzung, Besserwisserei und Angeberei. Wein soll Spaß machen, zu Diskussionen anregen und Menschen verbinden. Leute, die damit prahlen was sie schon alles getrunken haben, andere belehren und dabei nicht über den eigenen Horizont hinausschauen – die langweilen mich einfach.

8. Wie lautet die Schlagzeile zu Deinem persönlichen Weinerlebnis?

„In taste we trust“

9. Welches sind Deine 3 Lieblingsweingüter und warum?

Da gilt das Gleiche wie beim Lieblingswein. Es sind deutlich mehr als drei Weingüter ;-). Die Weinwelt ist so vielfältig, da will ich mich gar nicht auf drei Winzer beschränken.

10. Was ist Dein Traumwein, den Du noch probieren möchtest?

Einen wirklichen „Traumwein“ habe ich nicht. Ich bin immer auf der Suche Neues zu entdecken. Deshalb ist der Wein der mir als Nächstes begegnet auch der, den ich unbedingt probieren möchte.

11. Was ist dein Lieblings-Weinreiseziel?

Australien. Nicht nur der Weine zuliebe, sondern vor allem wegen der vielen Freunde, die wir dort haben. Ich versuche, wenigstens einmal im Jahr dorthin zu fliegen, zumal ein Teil unserer Familie in Sydney lebt.

12. Was trinkst du nach der Weinprobe?

Am liebsten genieße ich nach einer Weinprobe ein schön kaltes, gezapftes Pils, um den Gaumen wieder in Balance zu bringen.

BIO:

Thomas Curtius – MASTER OF WINE

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